Weltwirtschaft

Kann ein internationales Wirtschaftssystem in einer Welt der Nationalismen existieren?

Jene Länder, die einst die Regeln des globalen Systems definierten, halten sich selbst nicht mehr daran. Dieser Widerspruch kann eine Zeit lang überspielt werden – aber er lässt sich nicht ewig ignorieren. Ein Beitrag von Branko Milanovic.

Die internationalen Wirtschaftsorganisationen der Nachkriegszeit wurden auf der Konferenz von Bretton Woods im Juli 1944, also vor fast genau 80 Jahren, konzipiert und gegründet. Sie sollten die katastrophalen wirtschaftlichen Auswirkungen des Protektionismus vermeiden, der die Große Depression vertieft und verlängert und vielleicht sogar zum Krieg geführt hatte.

Die Regeln basierten auf den Ideen fester Wechselkurse, eines moderaten Zollschutzes, der Möglichkeit, Kredite aufzunehmen, um vorübergehende Zahlungsbilanzprobleme zu lösen, der Entpolitisierung der ökonomischen Entscheidungsfindung und – in Gestalt der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Weltbank) – der Beschaffung von Mitteln in reichen Ländern zur Finanzierung einzelner Wirtschaftsprojekte in ärmeren Ländern.

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