USA

Das Ende der großen Ordnung

In seinem neuen Buch beschreibt Gary Gerstle sehr lesenswert, wie eine Ideologie zu einer politischen Ordnung wird. Aber an einer wichtigen Stelle geht ihm die Puste aus. Eine Rezension von Branko Milanovic.

Gary Gerstles sehr gut geschriebenes und leicht zu lesendes Buch The Rise and Fall of the Neoliberal Order enthält zwei wichtige Punkte. Erstens, und in Fortsetzung von Gerstles vorherigem Buch (The Rise and Fall of the New Deal Order, zusammen mit Steve Fraser verfasst), basiert es auf der Idee einer politischen und wirtschaftlichen „Ordnung“. Eine „Ordnung“ ist die herrschende Ideologie zu einem bestimmten Zeitpunkt, die von den wichtigsten Teilen des politischen Establishments synthetisiert und propagiert wird.

Gerstle zufolge gab es in den Vereinigten Staaten im vergangenen Jahrhundert zwei solcher politischer Ordnungen: die New-Deal-Ordnung, die mit Franklin Delano Roosevelt begann, und die neoliberale Ordnung, die mit Ronald Reagan begann. Zweitens stehen diese beiden politischen Ordnungen in einem fast idealtypischen Zusammenhang mit dem Aufstieg und Fall des Kommunismus. Dies ist kein Zufall. Der externe (internationale) Kontext spielte eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der politischen Ordnungen in den USA.

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