Der neue EU-Stabilitätspakt

Austerität ante portas

Mit der Reform der Fiskalregeln haben die Europäer wieder mal eine große Chance vertan. Das neue Regelwerk ist methodisch höchst mangelhaft, Konflikte sind vorprogrammiert – und dürften schon bald sichtbar werden. Ein Beitrag von Jan Priewe.

Ende April dieses Jahres wurden nach jahrelangen Kontroversen die neuen Fiskalregeln der Europäischen Union für den sogenannten präventiven und den korrektiven Arm beschlossen, gewissermaßen die Schuldenbremse der EU. Der alte Stabilitäts- und Wachstumspakt (SWP) wurde aus verschiedenen Gründen heftig kritisiert: willkürliche Grenzen für Defizite und Schulden, viel zu komplexe, nahezu undurchschaubare Regeln, viel zu restriktiv, eine Investitionsbremse und am Leitbild eines mehr oder ausgeglichenen Haushalts orientiert. Auch sei der SWP unwirksam gewesen, weil die Ziele – insbesondere die 60%-Obergrenze für die Staatsschuldenquote – nicht eingehalten wurden und Sanktionen nicht durchsetzbar waren.

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