Großkrise

Kommt nach der Stagflation die große Rezession?

Die Wirkungsmacht der Geldpolitik ist in der gegenwärtigen Krise begrenzt – und prozyklisches Handeln könnte die Lage noch verschlimmern. Doch wie könnte dann zumindest eine Begrenzung der Großkrise gelingen? Ein Beitrag von Jan Priewe.

Bild: Pixabay

Spätestens seit dem jährlichen Treffen der Zentralbanker aus aller Welt im US-amerikanischen Jackson Hole Ende August ist klar, dass die großen Notenbanken wie die Federal Reserve und die Europäische Zentralbank mit deutlich restriktiver Geldpolitik in Form von kräftigen Zinserhöhungen versuchen werden, die gegenwärtig hohen Inflationsraten einzudämmen.

Gleichzeitig schwächen sich die Wachstumsraten ab – es droht eine synchronisierte Rezession in der EU, den USA und China. China – der wichtigste Motor der Weltwirtschaft – leidet zwar nicht an Inflation, aber an einer Wachstumskrise: Das BIP-Wachstum für 2022 wird vom IWF mit 3,3% prognostiziert, fast so wenig wie im Corona-Jahr 2020. Null-COVID-Strategie, Lieferkettenprobleme und die schwelende Immobilienpreiskrise dämpfen die Dynamik wie noch nie seit 1990. Das ist auch der ökonomische Hintergrund der chinesischen Kriegsrhetorik gegen Taiwan. Für die Entwicklungs- und Schwellenländer erwartet der IWF eine Inflationsrate von 9,5% in diesem Jahr, vor allem infolge der Öl- und Lebensmittelpreise und der Lieferkettenprobleme.

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