Bundestagswahl

In der Steuerpolitik ist Konsens gefragt

Für die Steuerpolitik spielt es keine entscheidende Rolle, welches Parteienbündnis nach der Wahl regiert. Denn in Deutschland bestimmen hier (fast immer) alle Parteien mit. Ein Beitrag von Hermann Adam.

Altbekannte Diskussionen kommen in der Endphase des Bundestagswahlkampfes wieder auf. Die Steuern müssen gesenkt werden, damit die Unternehmen ihre dringend notwendigen Investitionen zum ökologischen Umbau der Wirtschaft tätigen können, fordern CDU/CSU und FDP. Für die oberen Einkommen müssen die Steuern erhöht werden, so die SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die Linke, um auch die Reichen an den Kosten der ökologischen Transformation zu beteiligen.

Die Argumente beider Lager sind größtenteils die gleichen wie eh und je. Nur das damit verfolgte Ziel ist heute ein anderes. Ging es in früheren Jahrzehnten vor allem um die Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit, steht heute die Finanzierung der immensen privaten und staatlichen Investitionen, die für die ökologische Transformation notwendig sind, im Mittelpunkt der Diskussion. Und wieder setzen die bürgerlichen Parteien auf die „Entfesselung der privaten Wirtschaft“, um das Wirtschaftswachstum zu forcieren und dadurch Steuermehreinnahmen zu generieren, während die linken Parteien ihr Vertrauen in den Staat setzen, der über höhere öffentliche Investitionen die wirtschaftlichen Aktivitäten in die richtige, ökologisch gewünschte Richtung lenken und so das Wachstum ankurbeln soll.

Kostenpflichtiger Inhalt

Bitte melden Sie sich an, um weiterzulesen

Noch kein Abo?