Handelsschifffahrt

Neue Routen oder neues Wirtschaften?

Das Wachstum der globalen Handelsströme bringt die bisherigen Schifffahrtsrouten und Hafeninfrastrukturen an ihre Belastungsgrenzen. Doch die Verlagerung der Handelsrouten in die Arktis wäre eine fatale Fehlentwicklung.

Bild: Kinsey via Unsplash

Die Blockade des Suezkanals durch die havarierte „Ever Given“ hat im März die Aufmerksamkeit auf die internationale Container-Logistik als zentrale technische Infrastruktur der globalisierten Weltwirtschaft gelenkt. Diese ist zwar für unseren alltäglichen Konsum von enormer Bedeutung, rückt aber meist erst dann in den Fokus, wenn ihr sonst so reibungsloses Funktionieren und die hochgradig fragmentierten Produktionsketten durch verzögerte Lieferungen ins Stocken geraten.

Dabei hat uns die Havarie im Suezkanal auf beeindruckende Weise die Fragilität des Welthandels vor Augen geführt. In den vergangenen Jahrzehnten war dieser von einem starken Anstieg geprägt, der sich auf vielseitige Weise manifestierte. Beispielsweise wurden seit der Einführung des Containers als Standardtransportbox die Schiffe immer größer, um durch Skaleneffekte die Frachtkosten zu reduzieren und die Abwicklung des Güterhandels zu beschleunigen. Diese Wachstumsdynamiken verlangten eine stetige Anpassung der dafür benötigten Infrastruktur, die an vielen Standorten einen massiven und teuren Aus- und Umbau der Hafenanlagen erzwungen hat, inklusive hoch umstrittener Flussvertiefungen und Kajen-Ertüchtigungen. Wer im Hafenwettbewerb mithalten wollte, musste ausbauen, anbauen und vertiefen – koste es, was es wolle.

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