Digitalisierung

Die gefährliche Sehnsucht nach dem großen Wurf

Das deutsche Problem mit der Digitalisierung besteht nicht darin, dass es zu wenig Empfehlungen gibt. Dabei hätten weniger „Großsprech“ und mehr Realitätsbezug in der Umsetzung ganz ordentliche Erfolgsaussichten. Ein Beitrag von Ursula Münch.

Die Digitalisierung ist eine der Großbaustellen der deutschen Wirtschaftspolitik. Wir werden das Thema in einer neuen Makronom-Serie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Mehr über das Konzept der Serie erfahren Sie hier. Alle bisher im Rahmen der Serie erschienenen Beiträge finden Sie hier.

Gäbe es eine positive Korrelation zwischen der Anzahl kluger Problemanalysen, interdisziplinärer Lösungsvorschläge und vollmundiger Ankündigungen in Wahlprogrammen bzw. Koalitionsverträgen einerseits und der Ausprägung von Digitalkompetenz in der bundesdeutschen Politik und Verwaltung andererseits, dann wäre (fast) alles gut: Die deutschen Unternehmen müssten sich weniger Sorgen um ihre künftige Wettbewerbsfähigkeit machen, und Kinder hätten während der Pandemie zumindest nicht mit Blick auf ihren Lernfortschritt gelitten. Außerdem bräuchte sich die interessierte Öffentlichkeit nicht damit befassen, welche Verbesserungen ein Digitalministerium überhaupt bringen könnte oder warum eine Partei, die die letzten 16 Jahre die Bundeskanzlerin gestellt hat, eigentlich ein „Modernisierungsjahrzehnt“ für erforderlich hält.

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