#Economists4Future

Um die Klimakrise zu stoppen, müssen wir die politischen Spielregeln verändern

Dank der Klimabewegung ist die Bekämpfung der Klimakrise eines der Top-Themen in der EU geworden. Doch um echte Erfolge zu erzielen, müssen sich der ökonomische Diskurs und die politische Beratung grundsätzlich verändern. Ein Erfahrungsbericht von Rasmus Andresen.

Europäisches Parlament in Straßburg. Bild: Frederic Köberl via Unsplash

Vor einem Jahr hat das Netzwerk Plurale Ökonomik im Angesicht der Klimakrise und der Fridays-for-Future-Proteste unter #Economists4Future dazu erstmals aufgerufen, Impulse für neues ökonomisches Denken zu setzen und bislang wenig beachtete Aspekte der Klimaschutzdebatte in den Fokus zu rücken. Das Ergebnis war eine im Makronom erschienene Debattenreihe.

Nun folgt die zweite Runde der Debattenreihe. Wieder erscheint wöchentlich ein ausgewählter Beitrag, der sich kritisch-konstruktiv mit aktuellen Leerstellen und Herausforderungen in der Klimaökonomik auseinandersetzt. Dabei geht es beispielsweise um die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit, mentale Infrastrukturen, institutionelle Pfadabhängigkeiten und Wachstumszwänge oder Klimapolitik auf EU-Ebene. Alle Beiträge, die bisher im Rahmen der Economists for Future-Serie erschienen sind, finden Sie hier.

Während der Covid-Krise sortiert sich unsere Gesellschaft neu oder sollte es zumindest. Alte Gewissheiten werden über Bord geworfen. Markt und Effizienz regeln nicht immer alles. Öffentliche Daseinsvorsorge und Staat erleben ein Comeback. Allerdings scheinen andere gravierende Probleme wie die Klimakrise und die soziale Spaltung unserer Gesellschaft in der öffentlichen Wahrnehmung von der Covid-Herausforderung überdeckt zu werden. Dabei kränkelt unser System grundsätzlich.

Während Natur- und Sozialwissenschaften uns Problemlagen seit sehr vielen Jahren überdeutlich beschreiben, scheinen die Wirtschaftswissenschaften keine nennenswerten Beiträge dafür zu leisten, die Klimakrise zu stoppen und gleichzeitig soziale Teilhabe für alle zu ermöglichen. Wir wissen, dass wir noch etwa zehn Jahre haben, um die absolute Klimakrise zu verhindern. Ob uns für die soziale Spaltung und Demokratie nicht noch weniger Zeit bleibt, ist ungewiss. Jedenfalls sind die Herausforderungen so drängend, dass uns die Zeit fehlt, auf hinterher hinkende Wirtschaftswissenschaftler*innen und Politiker*innen zu warten.

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