Arbeitsmarkt

Warum 4-Tage-Woche und Kurzarbeit mit Weiterbildung flankiert werden müssen

Nur mit einer höheren Qualifikation und Produktivität der Beschäftigten lassen sich bei Arbeitszeitverkürzungen neben dem Lohn auch Gewinn, Sozialabgaben und Steuereinnahmen auf dem bisherigen Niveau halten. Ein Beitrag von Willi Koll.

IG Metall-Chef Jörg Hofmann fordert die Vier-Tage-Woche als Antwort auf den massiven Strukturwandel in Branchen wie der Autoindustrie, um durch eine Verkürzung der Arbeitszeit Jobs zu retten. Während Hofmann die Kurzarbeit als Mittel sieht, um den Konjunktureinbruch abzufedern, ist die Vier-Tage-Woche für ihn hingegen eine strukturell bedingte Maßnahme, mit einem gewissen Lohnausgleich für die Beschäftigten. Zugleich schlägt der IG Metall-Chef vor, die freie Zeit für berufliche Fortbildung zu nutzen. Mit einer Qualifizierung der Mitarbeiter soll auch die verlängerte Kurzarbeit verbunden werden.

Von der Zahl der Arbeitsstunden her gesehen sind beide Maßnahmen – Kurzarbeit wie Vier-Tage-Woche – eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit. Manche mögen weniger Arbeitszeit zugunsten von mehr Freizeit begrüßen, auch um den Preis von weniger Lohn. Andere möchten ihr jetziges Einkommen behalten und daher wie bisher arbeiten. Und viele sind einfach auf den Erhalt ihres bisherigen Einkommens angewiesen. Vor diesem Hintergrund wäre es ideal, wenn man die Arbeitszeit verkürzen und gleichzeitig das bisherige Einkommen erhalten könnte, ohne dass Arbeitsplätze verloren gehen. Einzel- und gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge zeigen, unter welchen Voraussetzungen das tendenziell möglich ist.

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