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Filme
Arte-Dokumentation
Machtspiele: Staaten vs. Banken
Welches politische Gewicht kann die französische Regierung der Wirtschafts- und Finanzmacht in Frankreich und der Welt entgegensetzen? Die Politik muss mitten in der Schulden- und Eurokrise auf die Angriffe der Finanzmärkte reagieren. Der Dokumentarfilm untersucht das Kräftespiel innerhalb der französischen und europäischen Demokratie und zeigt deren Defizite.
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Ha-Joon Chang/RSA Animate
Economics is for Everyone!
Langweilig, kompliziert, irrelevant: Viele Menschen können mit Wirtschaftsthemen einfach nichts anfangen. In diesem Video zeigt der Ökonom Ha-Joon Chang eindrucksvoll, warum das ein Fehler ist.
ZDF Dokumentation
Der brasilianische Patient
In seiner Dokumentation „Der brasilianische Patient – Olympialand in der Krise“, zeigt ZDF-Südamerika-Korrespondent Andreas Wunn die Ursachen und Folgen der historischen brasilianischen Krise.
Bücher
Gerhard Riehle
Eurokrise: Verzicht auf den Euro als Chance für Europa
Die Europäische Währungsunion befindet sich in einer für Europa gefährlichen Krise. Anstatt eine Konvergenz der sozio-ökonomischen Strukturen zwischen den Teilnehmerstaaten zu erreichen und so den europäischen Einigungsprozess zu festigen, bietet die Eurozone heute im Innern ein Bild wirtschaftlicher, sozialer und politischer Verwerfungen. Die Unterschiede zwischen den Euro-Staaten sind größer, die politischen Beziehungen konfliktträchtiger geworden.
In der interdisziplinär angelegten Studie von Gerhard Riehle werden Gründe und Umfang der Fehlentwicklungen, die daraus resultierenden finanziellen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen und kritische Kollateralfolgen dokumentiert aufgezeigt. Als Ausweg aus der Krise wird vorgeschlagen, die Währungsunion einvernehmlich zu beenden. Diese Lösung setzt auf das Interesse der Euro-Länder, zur Staatsraison zählende Kernelemente ihrer kulturellen Identität zu bewahren und einen Zerfall der weit wichtigeren Europäischen Union zu vermeiden.
Christoph Butterwege, Bettina Lösch & Ralf Ptak
Kritik des Neoliberalismus (3. Auflage)
Keine andere Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie beherrscht die Tagespolitik, aber auch die Medienöffentlichkeit und das Alltagsbewusstsein von Millionen Menschen fast auf der ganzen Welt so stark wie die neoliberale. Die vorliegende Publikation versteht sich als kritische Einführung in den Neoliberalismus, skizziert seine ökonomische Grundlagen und stellt verschiedene Denkschulen vor.
Anschließend werden die Folgen neoliberaler Politik für Sozialstaat und Demokratie behandelt, etwa im Hinblick auf Maßnahmen zur Privatisierung öffentlicher Unternehmen, staatlicher Aufgaben und persönlicher Lebensrisiken. In einem aktuellen Schlussbeitrag werden die Folgen der globalen Finanzkrise für den Neoliberalismus bzw. seine künftige Entwicklung beleuchtet und die Frage gestellt, was nach ihm kommt.
Dirk Ehnts
Geld und Kredit – eine €-päische Perspektive
In dieser Veröffentlichung werden Geld und Kredit mithilfe einer bilanziellen Betrachtung erklärt. Die vereinfachten Bilanzen, welche Forderungen und Verbindlichkeiten abbilden, werden für die wichtigsten Akteure erklärt. Wie schöpft eine Zentralbank Geld? Wie vergibt eine Geschäftsbank einen Kredit, und braucht sie dazu vor eine Ersparnis? Wie begibt der Staat eine Staatsanleihe, wo hat er sein Konto und was bedeutet das für die T-Konten der anderen Akteure?
Die gewählte Methodologie ermöglicht ein Verständnis der wesentlichen bilanziellen Zusammenhänge einer Volkswirtschaft und bietet dadurch eine alternative Sicht auf die €-päischen Themen. So folgt auf die Vorstellung der modernen Geldtheorie ein kurzes makroökonomisches Modell, welches auf den geldtheoretischen Erkenntnissen beruht. Dieses wird in der Folge auf die Eurozone angewandt. Durch die Analyse wird deutlich, dass die Probleme mit der Staatsverschuldung nicht der Auslöser, sondern eine Folge der aktuellen Krise sind. Grundlegendes Problem für den Wirtschaftskreislauf sind die Spätfolgen der Immobilienkrisen in Spanien und Irland.
Holger Lang
Staat, Macht, Eigentum und Freiheit: Eine politische Streitschrift
Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und der Erwerb von Eigentum sind für uns heute etwas völlig Selbstverständliches. Und all diese Dinge werden vom sog. Staat gesichert und geschützt. Was hat es damit aber wirklich auf sich? Was ist eigentlich der sog. Staat und wie sind Staaten überhaupt entstanden? Und warum? Und bedeutet Demokratie wirklich Herrschaft des Volkes? Wenn ja, leben wir wirklich in einer oder täuscht man uns nur allzu geschickt eine Herrschaft des Volkes vor? Und wie ist das mit der Freiheit? Was ist das überhaupt? Wann kann man den Menschen als frei bezeichnen? Wenn er politische Freiheiten genießt? Was aber, wenn dabei die wirtschaftliche Freiheit fehlt, wenn man wirtschaftlich unfrei ist, was dann? Ist man dann wirklich frei oder doch eher unfrei? Und inwiefern ist Freiheit eigentlich mit Eigentum verknüpft? Und warum?
Nikolai Huke
Krisenproteste in Spanien: Zwischen Selbstorganisation und Überfall auf die Institutionen
Das Buch gibt einen detaillierten Einblick in die Entwicklung sozialer Protestbewegungen in Spanien im Kontext der Eurokrise. Auf der Grundlage von Interviews mit Aktivist_innen der verschiedenen Bewegungen wird nachgezeichnet, wie sich als Reaktion auf alltägliche Krisen und autoritäre Austeritätspolitik neue Formen der radikaldemokratischen Selbstorganisation, des (zivilen) Ungehorsams sowie Versuche eines ‚Überfalls auf die Institutionen‘ herausbilden. Am Beispiel der indignados des 15M, Kämpfe um Wohnraum, der marea verde und der marea blanca, die sich gegen Kürzungen und Umstrukturierungen im Bildungs- und Gesundheitsbereich richten, sowie neuen linken Parteien und Wahlplattformen von den Candidatura d’Unitat Popular (CUP) über Podemos bis zu Barcelona en Comú werden Möglichkeiten und Grenzen unterschiedlicher politischer Strategien und Organisationsformen untersucht.
Ziel des Buches ist es, darüber Erfahrungen mit politischer Organisierung sichtbar zu machen, die auch für soziale Bewegungen im europäischen Zentrum (z.B. in Deutschland) das Potential bieten, eigene Praxen kritisch zu hinterfragen und konstruktiv weiterzuentwickeln.
Werner Ruf
Islamischer Staat & Co.: Profit, Religion und globalisierter Terror
Geostrategische Erwägungen und die Kontrolle von Öl und Gas bestimmen seit dem 19. Jahrhundert die Interessen der großen Mächte im Nahen Osten. Mit dem »arabischen Frühling« schienen sich die Hoffnungen der Menschen auf ein Leben in Würde zu erfüllen. Doch der Sturz säkularer Diktatoren mündete in Staatszerfall, Aufstieg des politischen Islam und unverhohlene Hegemonialpolitik der Despotien am Golf, allen voran Saudi-Arabiens.
Ausgetragen werden die Konflikte mit Hilfe privater Gewaltakteure, unter denen der »Islamische Staat« sich dadurch auszeichnet, dass er sich von seinen Sponsoren weitgehend unabhängig gemacht hat. Religion wird instrumentalisiert zur Errichtung neuer Ordnungen und Machtstrukturen, die ethno-religiöse Säuberungen gigantischen Ausmaßes zur Folge haben. Kriminelle Ökonomien paaren sich mit religiös verbrämtem Fanatismus zu einer kaum noch kontrollierbaren Eigendynamik. Sie zu stoppen, bedingt die Austrocknung ihrer wirtschaftlichen Basis.