Einmal pro Monat stellen wir neuerschienene Bücher & Videos mit wirtschaftspolitischem Bezug vor. Dabei handelt es sich nicht um Kaufempfehlungen. Wir verdienen auch kein Geld damit, falls Sie auf einen der Links unter den Produkten klicken. Die Texte zu den jeweiligen Produkten basieren größtenteils auf den Beschreibungen der Verlage.
Bücher
Norbert Häring
Die Abschaffung des Bargelds und die Folgen: Der Weg in die totale Kontrolle
Stehen Sie gern nackt vor Ihrem Bankberater? Das tun Sie künftig aber, weil er jede einzelne Zahlung von Ihnen kennt. Er weiß deshalb auch, was Sie mit wem letztes Wochenende gemacht haben. Das Finanzamt ebenfalls. Und der Hacker sowieso.
Weltweit arbeiten Regierungen und Banken daran, Münzen und Scheine abzuschaffen – vorgeblich im Kampf gegen Terrorismus und Steuerhinterziehung. Dabei gefährdet das Bargeld nicht unsere Sicherheit und Freiheit, es bewahrt sie.
Der Wirtschaftsjournalist Norbert Häring zeigt, wie Politik und Finanzwelt alles daran setzen, um die völlige Informationskontrolle über uns und unser Leben zu bekommen. Stasi war gestern. Bargeldlos ist heute.
Darryl Cunningham
Supercrash: Das Zeitalter der Selbstsucht
Börsencrash, Finanzkrise und Bad Banks. Als Antwort darauf greift der britische Cartoonzeichner Darryl Cunningham zum Stift und erzählt die Geschehnisse seit dem Platzen der amerikanischen Immobilienblase in seiner Graphic Novel so rasant, bunt und pointiert, dass man die Absurditäten des globalen Kapitalismus wirklich versteht. Dabei dringt er zum Kern neoliberaler Politik vor: der Selbstsucht und Gier.
In dramatischen Szenen lässt Cunningham Alan Greenspan, Rick Rubin und andere Anhänger des Finanzkapitalismus die globale Ökonomie noch einmal an den Rand des Abgrunds führen und zeigt, wie die Jünger des Neoliberalismus die Finanzpolitik noch heute bestimmen. Es ist höchste Zeit zu handeln!
Paul Schreyer
Wer regiert das Geld? – Banken, Demokratie und Täuschung
Geld regiert die Welt – aber wer regiert das Geld? Woher kommt es und was gibt ihm seinen Wert? Warum sind Banken so mächtig geworden? Wie sind sie überhaupt entstanden? Und wie kann die „marktkonforme“ Demokratie zu einem System werden, das seinen Bürgern dient? Denn mittlerweile scheint es egal zu sein, welche Regierung ein Volk wählt, wenn doch in letzter Instanz die Gläubiger entscheiden.
Von alters her hat derjenige die Macht im Staate, der das Geld schöpft und in Umlauf bringt. Was früher allein römische Herrscher und Könige durften, endet heute weitgehend unter der Kontrolle privater Großbanken statt, die eng mit Zentralbanken wie der EZB verknüpft sind. Heute erschaffen Banken das Geld und lenken die Finanzströme nach ihren Bedürfnissen. Doch es geht auch anders. Geld kann von der Gemeinschaft geschöpft werden, einfach und direkt mittels öffentlicher Ausgaben – für Zwecke, welche die Mehrheit wünscht und über die sie demokratisch entscheidet. Wie können wir einen solchen Weg einschlagen?
Wolfgang Hetzer
Geldputsch: Die Europäische Zentralbank kauft einen Kontinent
Seit EZB-Chef Mario Draghi die Geldpresse zur Rettung des Euros angeworfen hat, drohen neue Gefahren. Denn seine »Politik des billigen Geldes« mag zwar kurzfristig die Märkte beruhigen, verhindert aber langfristig den Schuldenabbau, stimuliert weitere Spekulation und bereitet den nächsten Absturz vor. Noch schlimmer: Zur Sanierung der überschuldeten Euro-Staaten werden auch die deutschen Sparer schleichend enteignet.
Dr. Wolfgang Hetzer stellt deshalb die Frage: Will uns die EZB enteignen? Ist ihr Handeln überhaupt verfassungskonform? Und kann eine Währungsunion ohne politische Union überhaupt funktionieren? Eines ist klar: Europa steht in diesen Tagen vor seiner größten Bewährungsprobe.
Yash Tandon
Handel ist Krieg: Nur eine neue Wirtschaftsordnung kann die Flüchtlingsströme stoppen
Immer größere Flüchtlingswellen erreichen Europa. Die Menschen fliehen vor Armut, Krieg und Krankheit in ihren südlichen Heimatländern. Was die meisten Leser nicht wissen: Für diese Zustände ist der Westen mitverantwortlich. Denn, so der Wirtschaftsexperte Yash Tandon: WTO, Weltbank und andere Organisationen der Industrieländer führen im Namen des Freihandels einen regelrechten Krieg gegen Schwellen- und Entwicklungsländer.
Einseitige Sanktionen, niedrige Einfuhrzölle und ein rigoroser Patentschutz haben eine Krise auf der Südhalbkugel entfacht, die nun – über die Flüchtlinge – auch uns erreicht. Wie man die Zerstörung aufhalten und wie eine alternative Wirtschaftsordnung aussehen kann, das beschreibt Tandon in seinem weitsichtigen, klugen Buch.
Marcel Fratzscher
Verteilungskampf – Warum Deutschland immer ungleicher wird
„Wohlstand für alle“ – das ist seit Ludwig Erhard das Credo der deutschen Politik. Doch Deutschland ist an seinem Ideal gescheitert: In unserer Marktwirtschaft wird mit gezinkten Karten gespielt. In kaum einem Industrieland herrscht eine so hohe Ungleichheit – in Bezug auf Einkommen, Vermögen und Chancen. Die Investitionen sinken, die Abhängigkeit vom Staat nimmt zu, die soziale Teilhabe nimmt ab. Der Verteilungskampf wird härter.
Verantwortlich dafür ist primär die hohe Chancenungleichheit, die Menschen davon abhält, ihre Fähigkeiten zu entwickeln. DIW-Präsident Marcel Fratzscher zeigt, wie die Politik die Chance der Zuwanderungswelle nutzen kann und was sie tun muss, um die Spaltung der Gesellschaft abzuwenden.
Norbert Blüm
Aufschrei! Wider die erbarmungslose Geldgesellschaft
Flüchtlingsdrama, IS, Kriege, Wirtschaftskrisen, Waffenverkäufe usw.: Die Welt ist in Aufruhr. Wo bleibt die Menschlichkeit? Ein Aufruf einer der letzten moralischen Instanzen. Geldgier zersetzt Herz und Hirn der Menschen. Sie wirkt wie die Pest. Die Armut nimmt zu und treibt die Menschen weltweit in die Heimatlosigkeit, Gewalt und Fanatismus besorgen den Rest.
Aber was hat unsere Geldgesellschaft mit der Flüchtlingsthematik zu tun und wie wird diese zu einem Härtetest für die Glaubwürdigkeit Europas? Wenn wir die gefährlichsten Entwicklungen der letzten Jahre nicht nur stoppen, sondern auch umkehren wollen, brauchen wir mehr Europa, das zur Zeit zu einer Bankenunion mit hausgemachter Währung zu verkommen scheint. Norbert Blüm beschreibt hier eindringlich die schlimmsten Auswüchse unseres Wirtschaftens und plädiert dafür, den homo oeconomicus zu einem Auslaufmodell zu erklären.
Gustav A. Horn
Wirtschaftliche Krisen bewältigen – Neue Erkenntnisse aus den jüngsten Krisen
Das Fachbuch gibt einen kompakten Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zur Bekämpfung von wirtschaftlichen Krisen. Die Gedankenwelt der Ökonomen hat sich seit der Finanzmarktkrise und der Krise des Euroraums dramatisch verändert. In kurzer Zeit und unter hohem Druck mussten neue Instrumente der Krisenbekämpfung entwickelt und alte, als überkommen angesehene wieder angewandt werden.
Gustav A. Horn, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie (IMK), zieht eine Zwischenbilanz dieser Reform ökonomischen Denkens. Dabei werden Forschungsergebnisse zu den genannten Begrifflichkeiten aufgearbeitet und im Hinblick auf ihre Tragfähigkeit zur Krisenerklärung diskutiert. Im Ergebnis zeigt sich, wie wichtig die Geldpolitik ist, um Panik und Unsicherheit rasch bekämpfen zu können. Sie kommt aber schnell an ihre Grenzen, wenn sie nicht von einer aktiven Fiskalpolitik und einer Arbeitsmarktpolitik flankiert wird, die starke Impulse für Wachstum und Beschäftigung geben. Es bedarf somit einer aktiven gesamtwirtschaftlich orientierten Politik, um Krisen Herr zu werden.
Frank Bsirske, Klaus Busch, Olivier Höbel, Rainer Knerler & Dieter Scholz (Hg.)
Gewerkschaften in der Eurokrise – Nationaler Anpassungsdruck und europäische Strategien
In diesem Buch werden in einer komparativen Perspektive die unterschiedlichen Typen industrieller Beziehungen in Europa und die Entwicklung von neun nationalen Gewerkschaftsbewegungen im Kontext der Eurokrise analysiert: Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Slowenien, Polen, Litauen, Schweden und Österreich.
Diese Länderanalysen sind eingerahmt von vergleichenden Beiträgen zur Veränderung von Machtressourcen und -perspektiven der Gewerkschaften sowie exemplarischen Initiativen transnationaler Kooperation. Beleuchtet werden damit Voraussetzungen, die für eine solidarische Politik der Gewerkschaften im Kampf gegen das internationale Kapital im Kontext der Krise erfüllt werden müssen.
Tom Slee
Deins ist Meins: Die unbequemen Wahrheiten der Sharing Economy
Airbnb, Uber und andere Unternehmen der Sharing Economy geben sich als Speerspitze eines neuen Wirtschaftens. Sie künden von einer Epoche, in der wir Eigentum und Dienstleistungen unter Gleichen teilen und tauschen. Die altbekannten Probleme des Kapitalismus – Überproduktion, Ressourcenverschwendung und Umweltzerstörung – könnten auf diese Weise gelöst werden, so das Versprechen, und Vertrauensbeziehungen zwischen vormals Fremden würden zu einer neuen, besseren Gesellschaft führen.
Dieses Buch blickt hinter die Fassade und zeigt ein völlig anderes Bild: Einige wenige Firmen, die längst in den Händen der großen Risikokapitalgeber liegen, verdienen Milliarden an der Vermittlung von Teilen und Tauschen. Dabei dringen sie in vormals nicht ökonomisierte Lebensbereiche wie die Nachbarschaftshilfe vor, umgehen Errungenschaften wie Arbeitsschutzgesetze und Mindestlohn und verschärfen die Wohnungsnot in den Metropolen der Welt. Damit verlagern sie das unternehmerische Risiko vollständig auf ihre Vertragspartner und schaffen ein neues Prekariat aus Tagelöhnern, das sich mit mager bezahlten Gelegenheitsjobs mühsam über Wasser hält.
Deins ist meins zeigt, wie sich eine gute Idee in ein ausbeuterisches Geschäftsmodell verwandelt hat, und stellt uns die unbequeme Frage, ob das die schöne neue Welt ist, zu der wir durch unser Konsumverhalten beitragen wollen.
Stefan Mekiffer
Warum eigentlich genug Geld für alle da ist
Reichen 20 Stunden Arbeit pro Woche aus? Ist es wirtschaftlicher, zu teilen als zu sparen? Ja, sagt der junge Ökonom Stefan Mekiffer und spricht für eine ganze Generation. Wir müssen weg von der Vorstellung einer Wirtschaft, wie sie uns von Ökonomen eingeimpft wird; weg vom Bild einer Maschine, deren Stellschrauben die Politik dreht, hin zu dem eines organischen Systems.
Mekiffer zeigt uns, wie wir in Zukunft leben werden – mit Grundeinkommen, lokalen Währungen und Negativzinsen. Um das zu schaffen, müssen wir jedoch die Rolle des Geldes neu definieren: von einem Instrument, das uns einengt, zu einem Mittel der Freiheit. Ein leidenschaftliches Plädoyer für eine neue Form der Ökonomie.
Videos
3sat
Goldrausch – Die Geschichte der Treuhand
„Größtes Schlachthaus Europas“, so wird die Treuhand im Osten Deutschlands noch heute genannt. Die Superbehörde dient vielen als Sündenbock beim Ausverkauf der DDR. Doch die Geschichte ist wesentlich komplizierter und wird auch deswegen ungern erzählt.
ZDFinfo
Die Macht der Superreichen
Jacques Peretti mischt sich unter die Superreichen, um herauszufinden, wofür Multimillionäre ihr Geld ausgeben und wie sich Reichtum verteilt. Den Journalisten und Filmemacher interessiert vor allem die sogenannte „Trickle-Down-Theorie“, laut der Reichtum in untere Gesellschaftsschichten durchsickert. Viele Wohlhabende sind von der Theorie überzeugt, während namhafte Ökonomen vor der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich warnen.
Teil 1: Das Wohlstands-Kartell
Teil 2: Von Milliardären und Minijobbern
SWR
Das arme Deutschland – Kein Wohlstand für alle
„Jeder fünfte Deutsche ist von Armut bedroht.“ Dieser Befund des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2014 schreckte viele auf, ein Alarmzeichen für den Sozialstaat.
Mélanie Laurent & Cyril Dion
Tomorrow
Am 2. Juni 2016 startet der französische Dokumentarfilm TOMORROW in über 70 deutschen Kinos. Nach der aufrüttelnden Lektüre einer Studie in der Zeitschrift Nature haben sich der Aktivist Cyril Dion und die Schauspielerin Mélanie Laurent auf den Weg gemacht und auf der Welt nach Lösungen gesucht, um den globalen ökologischen Kollaps aufzuhalten. Fehlt es in der Welt wirklich an ermutigenden Initiativen, die inspirierend und einfach umzusetzen sind? Der Film zeigt Menschen mit kreativen Ansätzen, um diesen Kollaps aufzuhalten, und bietet so Inspiration für jede/n Einzelne/n von uns, selbst etwas zu tun. Der Film wurde durch ein Crowdfunding von 12.600 Unterstützer/innen möglich gemacht. In Frankreich ist TOMORROW ein Publikumserfolg mit mittlerweile 750.000 Zuschauern. Er eröffnete die UN-Klimakonferenz im November 2015 in Paris und wurde als Bester Dokumentarfilm mit dem renommierten César ausgezeichnet.
Damit er auch in Deutschland sein Potential entfalten kann, sollen aktive Kooperationen angeregt werden: Dabei ist angedacht, gegenseitig bestehende Netzwerke zu nutzen, um sowohl auf den Dokumentarfilm als auch auf Veranstaltungen oder Publikationen, die inhaltlich zum diesem passen, aufmerksam zu machen. So können Menschen, die sich jetzt und beim Filmstart über öko-soziale Innovationen insbesondere im Ernährungsbereich, im Bereich der Erneuerbaren Energien, neuer Stadtplanungskonzepte und alternativer Bildungsansätze in Deutschland informieren und selber aktiv werden wollen, erreicht werden.
Mehr Infos zu den Kooperationsmöglichkeiten gibt es unter anderem im Blog Postwachstum