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Big Mac vs. Mini Mac

Zwei verschiedene Indizes konkurrieren um die Deutungshoheit darüber, ob und wie sehr Währungen unter- bzw. überbewertet sind. Der nicht ganz ernsthaft ausgetragene Konflikt macht deutlich, wie schwer es ist, eine „faire“ Bewertung für eine Währung zu finden – was auch jede Menge Interpretationsspielraum in Sachen Währungskrieg bietet.

Vor ziemlich genau 30 Jahren ist einer britischen Zeitschrift etwas gelungen, wovon viele Wirtschaftsjournalisten ihr Leben lang vergeblich träumen: Der vom Economist entwickelte Big Mac Index war für viele Ökonomen so faszinierend, dass er zum Gegenstand zahlreicher Studien wurde. Normalerweise ist es ja eher andersherum – Medien greifen auf, was Ökonomen zuvor in Studien herausgefunden haben.

Der Big Mac Index gibt an, wie stark Währungen gegenüber dem US-Dollar über- oder unterbewertet sind. Dazu werden die Preise eines Big Mac in den jeweiligen Landeswährungen miteinander verglichen. So kostete beispielsweise ein Big Mac in den USA im Juli dieses Jahres durchschnittlich 5,04 US-Dollar, in China aber umgerechnet nur 2,79 US-Dollar. Daraus ergibt sich eine Unterbewertung des Yuan gegenüber dem US-Dollar von 45%.

Der Burger von McDonald´s wurde ausgewählt, weil es sich dabei um ein Produkt handelt, das praktisch auf der ganzen Welt verfügbar ist und (von kleineren Abweichungen abgesehen) überall in der gleichen Form serviert wird. Allerdings hat dieses Konzept natürlich erhebliche Mängel. Einer der wichtigsten ist, dass ein Burger eben kein wirklich globales Produkt ist, obwohl es global verfügbar ist: Denn wir können schließlich keinen Burger in Sydney ordern, um ihn dann in Berlin zu essen, außer wenn wir in Kauf nehmen, dass der Burger bei Lieferung (noch) schlechter schmeckt. Und wir können uns auch nicht einfach kostenlos nach Peking beamen, um den Burger dort billiger zu essen.

Aufgrund dieser Problematik hat der US-Thinktank Council on Foreign Relations analog zum Big Mac Index einen eigenen Index entwickelt: den Mini Mac Index. Dessen Grundlage ist das von Apple produzierte iPad Mini – ein ebenfalls weltweit verfügbares Produkt, das aber im Gegensatz zum Burger auch ohne Wertverlust und größere Transportkosten erworben werden kann. Außerdem rechnet der Mini Mac Index die Mehrwertsteuersätze der einzelnen Länder heraus.

Und tatsächlich zeigt der Vergleich der beiden Indizes erhebliche Unterschiede:

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