Feministische Ökonomie

Zukunftsfähiges Versorgen – oder vom Privileg, sich nicht um Hausarbeit kümmern zu müssen

Um Transformationsprozesse nicht nur zukunftsfähig, sondern auch geschlechtergerecht gestalten zu können, müssen die Erkenntnisse der Feministischen Ökonomie einbezogen werden. Ein Beitrag von Ulrike Knobloch.

Nicht nur Erwerbsarbeit ist Arbeit, sondern auch unbezahlte Haus-, Betreuungs- und Freiwilligenarbeit. Bild: Charles Deluvio via Unsplash

Vor einem Jahr hat das Netzwerk Plurale Ökonomik im Angesicht der Klimakrise und der Fridays-for-Future-Proteste unter #Economists4Future erstmals dazu aufgerufen, Impulse für neues ökonomisches Denken zu setzen und bislang wenig beachtete Aspekte der Klimaschutzdebatte in den Fokus zu rücken. Das Ergebnis war eine im Makronom erschienene Debattenreihe.

Nun folgt die zweite Runde der Debattenreihe. Wieder erscheint wöchentlich ein ausgewählter Beitrag, der sich kritisch-konstruktiv mit aktuellen Leerstellen und Herausforderungen in der Klimaökonomik auseinandersetzt. Dabei geht es beispielsweise um die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit, mentale Infrastrukturen, institutionelle Pfadabhängigkeiten und Wachstumszwänge oder Klimapolitik auf EU-Ebene. Alle Beiträge, die bisher im Rahmen der Economists for Future-Serie erschienen sind, finden Sie hier.

Einen Großteil unserer Lebenszeit verbringen wir mit Arbeit – also mit Erwerbsarbeit, unbezahlter Haus- und Betreuungsarbeit sowie Freiwilligenarbeit. Dabei ist nicht nur in Pandemiezeiten die Haus- und Betreuungsarbeit für jedes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem überlebenswichtig. Falls sich jemand nicht um Hausarbeit kümmern muss, ist das ein Privileg, das in unserer Gesellschaft immer noch viele Männer, sehr viel seltener Frauen haben. Und selbst wenn vieles rund um den Haushalt gegen Bezahlung gemacht wird, müssen diese Tätigkeiten noch von jemandem organisiert und koordiniert werden.

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