„If you can´t measure it, you can´t manage it“

Warum die Digitalisierung in Deutschland scheitert

Eine ernsthafte Digitalisierung wird nur dann gelingen, wenn wir den Staat nicht zuerst als Verteidiger bestehender Rechte und Ansprüche definieren, sondern als eine Institution, die ihren Bürgern gegenüber Leistungen erbringen muss. Ein Beitrag von Tilman Eichstädt.

Die Digitalisierung ist eine der Großbaustellen der deutschen Wirtschaftspolitik. Wir werden das Thema in einer neuen Makronom-Serie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Mehr über das Konzept der Serie erfahren Sie hier. Alle bisher im Rahmen der Serie erschienenen Beiträge finden Sie hier.

Der deutsche Staat ist mit der Digitalisierung überfordert. Egal ob mit Blick auf das Corona-Management, Kontaktnachverfolgung, Homeschooling, einfache Behördengänge – jeder kennt die Geschichten von Faxgeräten, veralteten IT-Systemen und überlangen Abstimmungsprozessen. Durch die Corona-Krise wird offensichtlich, dass das Scheitern an der Digitalisierung nicht spezifisch einzelnen Verwaltungsbereichen, Bundesländern oder Kommunen vorbehalten ist, sondern vielmehr eine systemimmanente Herausforderung für den öffentlichen Sektor darstellt. Der 2020er OECD-Wirtschaftsbericht weist auf erheblichen Verbesserungsbedarf im internationalen Vergleich hin, und im EU-Ranking schafft es Deutschland nur auf den 21. Platz (von 28). Der wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium attestiert in einem aktuellen Gutachten, dass sowohl im Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge (Schulen, Gesundheitssystem, Sicherheit etc.) aber auch in der Verwaltung die Digitalisierung in Deutschland nur schlecht vorankommt und verweist auf organisatorische, juristische und bürokratische Hemmnisse.

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