Mindeststeuer

Die globale Steuer-Revolution hat begonnen

Die G20 haben eine weitreichende Reform des internationalen Steuersystems auf den Weg gebracht. Doch der Teufel liegt im Detail: Je nachdem, wie die Mindeststeuer konkret ausgestaltet wird, könnte sie das Ende des Geschäftsmodells vieler Steueroasen bedeuten – oder lediglich zu einer weiteren Nebenbedingung im Milliardenspiel der internationalen Steuervermeidung schrumpfen. Eine Analyse von Johannes Becker und Joachim Englisch.

Am vorletzten Wochenende haben die Finanzminister der G20-Staaten grünes Licht für ein ganzes Maßnahmenbündel gegeben, das das System der internationalen Besteuerung grundsätzlich verändern könnte. Teil dieser Maßnahmen ist die von Deutschland und Frankreich ins Spiel gebrachte Mindeststeuer mit dem unbescheidenen Akronym GLOBE (GLObal anti-Base Erosion proposal).

Eine Reform des internationalen Regelwerks ist in den Augen der meisten Beobachter notwendig, weil das geltende System regelmäßig an seinem eigenen Anspruch scheitert, Unternehmen dort zu angemessenen Steuerzahlungen zu verpflichten, wo sie ihre Werte schaffen (das „taxation where value is created“-Prinzip).

Around the GLOBE: Internationale Mindeststeuern vor dem Durchbruch

Seit etwa einem Jahr wird daher im sogenannten „Inclusive Framework“ der OECD intensiv über verschiedene Vorschläge zur Neuordnung des Systems der internationalen Unternehmensbesteuerung verhandelt. Inzwischen zeichnet sich ab, dass die Reform, die schon im nächsten Jahr verkündet und von knapp 130 Staaten im Konsens beschlossen werden soll, aus zwei Säulen bestehen wird.

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