Sozial gerechter Klimaschutz

CO2-Bepreisung allein ist nicht die Lösung

Der einseitige Fokus auf eine CO2-Bepreisung ist ökonomisch nicht sinnvoll und gesellschaftspolitisch sogar gefährlich. Nur wenn wir gleichzeitig das Angebot an öffentlichen Dienstleistungen in Deutschland massiv verbessern, wird die notwendige sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft gelingen können. Ein Beitrag von Tom Krebs.

Ohne ein hinreichendes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln wird es für einkommensschwächere Menschen häufig keine Möglichkeit zum Umstieg auf eine klimafreundliche Alternative geben. Bild: Pixabay

Deutschland ist im Greta-Fieber. Wöchentliche Fridays-For-Future-Demos und das Umfragehoch der Grünen haben scheinbar auch die letzten (für wissenschaftliche Argumente zugänglichen) Skeptiker überzeugt, dass die Klimakatastrophe naht und die Politik unverzüglich handeln muss. Doch was können wir tun, um den Klimawandel erfolgreich zu bekämpfen?

Die Antwort aus der Wissenschaft lautet: einen angemessenen Preis für CO2-Emissionen einführen. Verschiedene Expertengruppen haben in den letzten Monaten Konzepte zum Klimaschutz vorgelegt, und sie alle laufen auf den Vorschlag einer CO2-Bepreisung mit einem eventuellen „Klimabonus“ hinaus. Für viele Politikbeobachter ist es daher ausgemachte Sache, dass das Klimakabinett in seiner nächsten Sitzung am 20. September den Einstieg in die CO2-Bepreisung für die Sektoren Verkehr und Wärme beschließen wird.

In diesem Beitrag argumentiere ich, dass der einseitige Fokus auf eine CO2-Bepreisung ökonomisch nicht sinnvoll und gesellschaftspolitisch sogar gefährlich ist. Ein Anstieg des CO2-Preises ohne begleitende Investitionsoffensive kann die soziale Gerechtigkeit schwächen und eine dauerhafte Wende in der Klimapolitik erschweren. Nur wenn wir gleichzeitig das Angebot an öffentlichen Dienstleistungen in Deutschland massiv verbessern, werden wir die notwendige sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft erfolgreich umsetzen können.

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