Makrothek November 2016

Auf diese Bücher und Videos lohnt es sich, einen Blick zu werfen

Die Finanzbranche bereitet vielen Autoren Sorgen, Afrika fällt sein Rohstoff-Reichtum auf die Füße und Das Kapital steuert auf einen runden Geburtstag zu – das sind die Neuerscheinungen des letzten Monats.

Einmal pro Monat stellen wir neuerschienene Bücher und Videos mit wirtschaftspolitischem Bezug vor. Dabei handelt es sich nicht um Kaufempfehlungen. Wir verdienen auch kein Geld damit, falls Sie auf einen der Links unter den Produkten klicken. Die Texte zu den jeweiligen Produkten basieren größtenteils auf den Beschreibungen der Verlage.

 

Bücher

Erhard Eppler & Niko Paech

Was Sie da vorhaben, wäre ja eine Revolution…

510ntkjhazl-_sx332_bo1204203200_Es muss anders werden, damit es besser wird – aber wie wird es anders? Erhard Eppler und Niko Paech kämpfen seit Jahrzehnten für eine ökologische Wende und sind zentrale Vordenker ihrer jeweiligen Generation. Gerade deshalb streiten sie in diesem neuen Gesprächsband vortrefflich und leidenschaftlich über den richtigen Weg: Was kann die globalen Krisen noch stoppen? Ist „grünes Wachstum“ Fluch oder Segen? Wie gelingt, wie weit reicht die Energiewende? Sind genügsamere Lebensstile in unserer Konsum-Gesellschaft mehr als eine Utopie? Und wer steht in der Pflicht: die Bürger oder die Politik?

Zur Verlagshomepage

 

Sven Giegold, Udo Philipp & Gerhard Schick

Finanzwende: Den nächsten Crash verhindern

41lsigy7isl-_sx314_bo1204203200_Neun Jahre nach der Finanzkrise bleiben die Probleme in Europa ungelöst: Millionen vor allem junger Menschen finden keine Arbeit. Der Finanzsektor bläht sich weiter auf, Steueroasen florieren, die Ungleichheit nimmt zu. Die nächste große Krise kommt gewiss. 34.019 Seiten mit neuen Regulierungen und die europäischen Behörden machen die Finanzwirtschaft nicht sicherer. Sie erzeugen noch mehr Bürokratie und Komplexität. Wesentlich weniger, einfachere, aber härtere und konsequentere Regeln wären eine deutlich bessere Antwort.

Die drei Grünen-Politiker erheben klare Forderungen, vor allem plädieren sie für einen ökologischen Umbau der Wirtschaft zugunsten klimafreundlicher Infrastrukturen und Energieversorgung, in die viel zu wenig investiert wird. In diesem Sinne benennen sie die konkreten politisch notwendigen Maßnahmen, die ergriffen werden müssen für eine nachhaltige, gerechte und krisenfeste Finanzwirtschaft. Und zwar sofort.

Zur Verlagshomepage

 

Hans-Jürgen Jakobs

Wem gehört die Welt?

51hdapmt4gl-_sx328_bo1204203200_Sie heißen Larry Fink, Stephen Schwarzman oder Abdullah bin Mohammed bin Saud Al-Thani. Mit ihren Billionen schweren Fonds legen Blackrock, Blackstone oder Qatar Investment mehr Geld an als Deutschland erwirtschaftet. Sie dominieren längst die zentralen Felder der Weltwirtschaft und konzentrieren Geld und Einfluss wie nie zuvor. Doch wer sie wirklich sind und welche Ziele sie verfolgen, wusste bisher niemand.

Die 200 mächtigsten Akteure des Weltfinanzwesens, die hier im Porträt vorgestellt werden, versammeln zusammen mehr als 40 Billionen US-Dollar – das sind 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Welt oder fast das Dreifache der Wirtschaftsleistung der EU. Das Gesamtbild dieses neuen Kapitalismus ist bedrohlich: Denn die nächste große Krise wird vom „grauen“ Kapitalmarkt und den „Schattenbanken“ ausgehen, die in der Gier nach Renditen ungeregelt und ungezügelt wachsen.

Zur Verlagshomepage

 

Thomas Bauer, Gerd Gigerenzer & Walter Krämer

Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet

513y-vtlyl-_sx339_bo1204203200_Trockenobst ist giftig, Fast Food macht depressiv, Choleragefahr nimmt rasant zu, Polen sind fleißiger als Deutsche: Mit solch dramatischen Meldungen auf höchst fragwürdiger Datenbasis lassen wir uns täglich nur allzu gern aufstören. Schluss damit! Der Psychologe Gerd Gigerenzer, der Ökonom Thomas Bauer und der Statistiker Walter Krämer zeigen anhand haarsträubender Beispiele aus dem Reich der Statistik, wie wir Humbug durchschauen, zwischen echter Information und Panikmache unterscheiden und die Welt wieder sehen, wie sie tatsächlich ist.

Zur Verlagshomepage

 

Michael Hudson

Der Sektor: Warum die globale Finanzwirtschaft uns zerstört

514zbbzural-_sx333_bo1204203200_Hudsons Prognosen erregen weltweit Aufmerksamkeit: als Erster und Einziger hat er den genauen Zeitpunkt vorausgesagt, an dem die fatale Immobilienblase platzen sollte. Eindringlich analysiert er, wie die internationale Finanzwelt die Errungenschaften der klassischen Ökonomie verspielt. An Beispielen aus der Geschichte zeigt er, was „Schulden“ sind, und eröffnet neue Perspektiven auf dieses Menschheitsproblem.

Schonungslos entlarvt Hudson die Vorstellung, die Verschuldung könne gemanagt werden, wenn man sie den Bürgern aufbürdet. Das Bankensystem muss wieder der Wirtschaft dienen und nicht umgekehrt. Doch nun betreibt die Finanzwelt eine neue Art der Kriegsführung gegen das Volk, die unsere Gesellschaften polarisiert. Hudsons historisch fundierte Analyse belegt: Weltweit werden Bürger revoltieren. Denn die Interessen von Gläubigern sind nicht die der Demokratie. Für den Autor ist die heutige Krise noch immer eine Frage des politischen Wollens und keine schicksalhafte Notwendigkeit.

Zur Verlagshomepage

 

Tom Burgis

Der Fluch des Reichtums

Tom Burgis - Der Fluch des ReichtumsIn mancher Hinsicht ist Afrika der wohl reichste Kontinent der Welt: Ein Drittel der weltweiten Rohstoffvorkommen liegt hier unter der Erdoberfläche.

Für die Mehrheit der Bevölkerung bedeutet dieser Reichtum allerdings weit mehr Fluch als Segen. Ein kriminelles Netzwerk aus zwielichtigen Händlern, internationalen Großkonzernen und kapitalistischen Freibeutern hat sich den Zugang zu den Ressourcen gesichert und greift die Gewinne systematisch ab. Die direkten Folgen sind ausufernde Korruption, Gewalt und Unterdrückung. Auslandsreporter Tom Burgis wirft ein vollkommen neues Licht auf die Schattenseiten unseres globalen Wirtschaftssystems und beschreibt die rücksichtslose Plünderung eines ganzen Kontinents.

Zur Verlagshomepage

 

Frank Beckenbach, Maria Daskalakis & David Hofmann

Zur Pluralität der volkswirtschaftlichen Lehre in Deutschland

9783731612506_400Diese Studie verbindet konzeptionelle Überlegungen und empirische Methoden, um über den Pluralismus in der Volkswirtschaftslehre in Deutschland Auskunft zu geben. Ausgehend von einer Verständigung über die Eigentümlichkeiten dieser selbstreferenziellen „Normalwissenschaft“ und der Organisationsmerkmale der Post-Bologna-Universität werden zum einen die Ergebnisse einer Befragung der Lehrenden an den 54 volks- und wirtschaftswissenschaftlichen universitären Fakultäten präsentiert. Zudem wird eine Analyse der in den Grundlagenveranstaltungen Einführung in die VWL, Mikro- und Makroökonomik behandelten Lehrinhalte unter Verwendung der Modulbeschreibungen und der verfügbaren Lehrmaterialien vorgenommen.

Zur Verlagshomepage

 

Manfred Gotthalmseder

Postkapitalismus.org

51fs9v9il-_sx356_bo1204203200_Der Autor beleuchtet die Problematik des Fiat-Money und zeigt die Zwangsläufigkeit krisenhafter Entwicklungen in diesem System auf. Sein durchaus diskussionswürdiger Lösungsvorschlag basiert auf einer Währung, die als „Sparwährung“ die existierende Schuldgeldwährung ergänzen und damit deren Problematik entschärfen soll. Der Clou: Diese Währung soll mit Energiebezugsrechten hinterlegt sein, die aus der Finanzierung der Erschließung erneuerbarer Energien stammen.

Zur Verlagshomepage

 

Holger Lang

Kapitalismus versus Marktwirtschaft

41zrseqfekl-_sx352_bo1204203200_Im Allgemeinen bezeichnen wir das Wirtschaftssystem in dem wir leben als Marktwirtschaft. Oder alternativ eben als Kapitalismus. Das sind aber zwei völlig verschiedene Systeme, die – wie das Buch aufzeigen möchte – nichts miteinander zu tun haben.

Wir leben nicht in einer Marktwirtschaft, wir leben im Kapitalismus. Und das hat Folgen. Extreme Folgen. Sowohl für die Menschheit an sich, aber eben auch für diesen, unseren Planeten: die Erde. Das müssen wir erkennen und verstehen. Nur dann können wir ihn ändern bzw. überwinden.

Zum Amazon-Shop

 

Ulrich Busch

Die Welt des Geldes

41zty7cl33l-_sx327_bo1204203200_Geld ist allgegenwärtig. Es bestimmt den Alltag des Einzelnen ebenso wie den Erfolg von Konzernen oder das Schicksal von Staaten. In zehn Essays behandelt Ulrich Busch verschiedene Zeiträume und unterschiedliche Fragestellungen monetärer Thematik – von den Anfängen geldwirtschaftlicher Transformation im 18. Jahrhundert über verschiedene Phänomene der kapitalistischen Wirtschaftsordnung und bürgerlichen Gesellschaft des 19. und 20. Jahrhunderts bis hin zur aktuellen Auseinandersetzung um alternative Konzepte für das Geld- und Bankwesen der Zukunft.

Zur Verlagshomepage

 

Till van Treck & Janina Urban

Wirtschaft neu denken

wnd_coverfinal-395x615„Es ist mir egal, wer die Gesetze einer Nation schreibt – solange ich ihre Volkswirtschaftslehrbücher schreiben kann.“ Der Ausspruch des Ökonomie-Nobelpreisträgers und Lehrbuchautors Paul A. Samuelson gilt als symptomatisch für den Einfluss von Ökonom_innen in der modernen Gesellschaft und für den Allgemeingültigkeitsanspruch ihrer Theorien.

„Wirtschaft neu denken“ umfasst 20 Rezensionen aktuell einflussreicher Lehrbücher und zeigt: Viele Standardwerke blenden wissenschaftliche und gesellschaftliche Kontroversen systematisch aus und stellen wirtschaftliche Zusammenhänge, die seit jeher in hohem Maße komplex und umstritten sind, als scheinbar objektive Gesetzmäßigkeiten dar. In ihren Rezensionen legen die Autor_innen des vorliegenden Sammelbands nicht nur blinde Flecken der Lehrbuchökonomie offen, sondern geben auch Hinweise auf alte und neue Ansätze jenseits der aktuellen Standardlehre.

Zur Verlagshomepage

 

Alexander Niedermeier

Das Brexit-Referendum

41pqudq2il-_sx350_bo1204203200_Am 23. Juni 2016 entschied sich Großbritannien in einem Referendum für die Trennung von der EU. Dieses essential zeigt, dass die euro-britischen Beziehungen stets problematisch waren, weil sie auf unterschiedlichen Erwartungen an die europäische Integration beruhten.

Das jüngste Scheitern von Forderungen nach Ausnahmen bei den Grundfreiheiten und nach Mitsprache in der Eurozone führte zu einer teils drastischen Politisierung der traditionellen britischen Europaskepsis. Diese bestimmte auch weite Teile des Wahlkampfes und trug wesentlich dazu bei, dass dieser wenigstens in Teilen als „Schmutzkampagne“ einzustufen ist. Das Ergebnis bringt sowohl für Großbritannien als auch die EU enorme Unsicherheiten mit sich.

Zur Verlagshomepage

 

Elmar Wiesendahl (Hg.)

Parteien und soziale Ungleichheit

9783658103897Parteien gehen aus sozialen Ungleichheitsverhältnissen hervor, die sich in ihrem Sozialprofil widerspiegeln. Als Schlüsselakteure der Organisation repräsentativdemokratischer Herrschaft wirken sie auf Ungleichheitsstrukturen zurück, die dem Wandel unterliegen. Nach dem Trend zur Wohlstands- und mobilen Fahrstuhlgesellschaft in der Boom-Epoche sind neue soziale Ungleichheitsstrukturen entstanden, die der Repräsentation durch die Parteien bedürften.

An der sozialen Zusammensetzung von Mitgliedern, Führungsschichten und öffentlichen Mandatsträgern der Parteien wird geprüft, inwieweit diese angesichts der organisatorischen Dominanz der neuen Mittelschichten  den Anschluss an die gewandelten Ungleichheitsverhältnisse finden.

Zur Verlagshomepage

 

Arne Heise, Henrike Sander & Sebastian Thieme

Das Ende der Heterodoxie?

4181esa97wl-_sx348_bo1204203200_In dem vorliegenden Buch wird die Entwicklung nach der Reformphase deutscher Universitäten in den 1960er und 1970er Jahren, die im Zuge der Studentenbewegung eine Pluralisierung der Ökonomik anstoßen wollte, aufgearbeitet und die Gründe für die Marginalisierung alternativer ökonomischer Theorien offengelegt.

Zur Verlagshomepage

 

Mohamed El-Erian

Aufstieg und Fall der Zentralbanken

aufstieg_und_fall_der_zentralbankenGerade einmal 10 Jahre ist es her, dass Zentralbanker kaum etwas falsch machen konnten. Die großen Krisen galten als überwunden – Zentralbankchef Ben Bernanke sprach 2004 gar über das Ende der großen Wirtschaftskrisen. Gerade einmal vier Jahre später stürzte die Weltwirtschaft in die mit Abstand schwerste Krise seit Jahrzehnten.

Seitdem agieren die großen Zentralbanken im permanenten Rettungsmodus. Die Märkte ertrinken in Ozeanen aus Liquidität und doch gibt es keine historischen oder bewährten Modelle, die in dieser Ausnahmesituation helfen könnten. Noch dazu zeigen sich immer stärker Erschöpfungserscheinungen. Wer darauf achtet, dem werden die Anzeichen kaum entgehen. Wahrscheinlich ist, dass der Weg, auf dem sich die Weltwirtschaft derzeit befindet, bald enden dürfte – vielleicht sogar recht plötzlich.

Zur Verlagshomepage

 

Videos

 

Arte

Braucht es linken Populismus?

Chantal Mouffe lässt sich von der Bewegung Podemos in Spanien inspirieren. Sie arbeitet an der Entwicklung eines linken Populismus. Es gehe darum, die Menschen und somit Wähler zu berühren, sie aus ihrer Lebenswirklichkeit abzuholen, sagt Mouffe.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.arte.tv zu laden.

Inhalt laden

Financial Times

Trumponomics

Martin Wolf und Martin Sandbu von der Financial Times diskutieren über die möglichen Folgen von Donald Trumps Wirtschaftsplänen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Podcast

Deutschlandfunk

RE: Das Kapital

2017 wird Karl Marx` „Das Kapital“ 150 Jahre alt. Anlässlich des Jubiläums hat der Deutschlandfunk eine Serie produziert, in der sich sechs Autoren noch einmal mit Marx´ wichtigsten Thesen auseinandersetzen. Ausgehend von jeweils einem Kapitel des Werkes ziehen sie Linien in die Gegenwart und denken über Aktualität und Grenzen der Marxschen Theorie nach – nicht marxologisch, nicht akademisch, sondern um ihre Brauchbarkeit zu untersuchen, und das durchaus subjektiv, essayistisch und mit Gegenwartsbeobachtungen durchsetzt. Ihren Blick richten sie auf die politischen Möglichkeiten der Gegenwart, denn darauf, so Marx, kommt es an: die Welt nicht nur zu interpretieren, sondern sie zu verändern.

Zu den Audiofiles und Manuskripten auf Deutschlandfunk.de